Ich bin Klinikclownin und besuche regelmäßig Menschen in Alten- und Pflegeheimen, auf Palliativstationen und in Krankenhäusern. Dort bin ich „Wilma“, die in ihrem Kirschenkleid, mit gelbem Tutu und frechen Zöpfen den Bewohnern und Patienten mit Musik, Gesang und Späßen für eine Weile etwas Ablenkung vom Alltag schenkt.

„Rosine“ heißt meine Clownin, wenn ich in der Kinderklinik mit meiner Ukulele und dem Köfferchen unterwegs bin. In den Taschen meines Kostüms verbirgt sich so manches Überraschende, um die kleinen Patienten und die Jugendlichen mit etwas Spiel und Spaß aufzumuntern, um ihnen Ängste zu nehmen und etwas Farbe in den Krankenhausalltag zu bringen. Oftmals geben mir auch anwesenden Eltern die Rückmeldung, wie schön es ist, ihre Kinder gerade hier im Krankenhaus herzhaft lachen zu sehen und freuen sich gemeinsam mit mir über den Moment der Leichtigkeit.

Als Klinikclownin „spule“ ich kein Programm ab, mache keine Bühnenshow, sondern gehe in den Kontakt mit den Menschen, denen ich begegne. Seit 2018 gehöre ich zum Herforder Verein „Clownskontakt“. In der Regel gehen wir als Duo in die unterschiedlichen Häuser. Ein Besuch dauert normalerweise zwei Stunden.

Mit meinem Partner/meiner Partnerin improvisiere ich mit dem, was wir vorfinden und was da ist. Dabei ist das Erfühlen und Spüren dessen, was im jeweiligen Moment gebraucht wird, die Voraussetzung, um eine Verbindung herzustellen.

Die Begegnungen mit den Menschen können laut, lustig, frech, verrückt und mit viel Gelächter ablaufen. In anderen Momenten wiederum sind es eher leise Töne; ist Zuhören, Schweigen, Mitfühlen und Trösten das, was mein Gegenüber gerade benötigt. Manchmal ist auch das gemeinsame Weinen genau richtig. Wenn sich die Menschen mir gegenüber öffnen, fühle ich mich beschenkt und berührt.

Immer geht es darum, authentisch zu sein und den Menschen mit großer Achtung und viel Liebe zu begegnen.

Eine kleine Reise ins Glück
Klinikclowns besuchen die Palliativstation am Universitätsklinikum Minden